Die Zukunft zeigt sich uns lange bevor sie eintritt – Teil 1/2

 

Sommer 2009. Ich war unglücklich. Schon länger. Und mindestens so lange wie dieser Zustand bereits andauerte, wollte ich weg von diesem Ort wo ich lebte. Ich wollte ein neues eigenes und selbstbestimmtes Leben leben. Viel zu viele Kompromisse bin ich hier eingegangen. Auf allen Ebenen. Ich blieb mit meinen eigenen Wünschen und Träumen auf der Strecke. Ebenfalls auf allen Ebenen. Ich fühlte mich eingeschränkt und unverstanden.

Dann kam dieser einschneidende Tag in meinem Leben, dessen Bedeutung ich mir lange Zeit unbewusst bleiben würde. Ich besuchte im Frühsommer 2009 eine Bekannte in Deutschland, nähe Augsburg. 3 Tage die mein Leben massgeblich veränderten. Genau genommen war es eine schamanische Reise die mein Leben nachhaltig verändern würde.

Am Nachmittag meiner Ankunft besuchten wir einen Shop eines Freundes der Bekannten. Torsten war als Schamane tätig. Im Shop gabs allerhand an esoterischem Krimskrams, Bücher, Klangschalen, usw. zu kaufen.
Nebenbei erwähnte er dass am Abend eine Meditation stattfinden würde. Mich überkam sogleich ein Gefühl dass ich da teilnehmen möchte. Eintauchen in diese wunderschöne Energie dieses Raums. Nochmals alles aufsaugen. 
Meine Bekannte verneinte jedoch. Ich sagte aus Rücksicht auf Sie nichts. Damals war ich noch so. Ich sagte nicht dass ich sehr gerne teilnehmen würde. Schliesslich war ich ja wegen ihr hier zu Besuch.

Wieder zu Hause angekommen sagte sie zu mir dass sie jetzt sehr gerne ein Bad nähme. Ob es mich stören würde 1 Std. auf sie zu verzichten.
Das war meine Chance! Ich sagte dass ich dann doch währenddessen zu Torsten in die Meditation gehen könnte! Sie rief ihn an, ich ging hin!

Die Runde war klein. Ca. 8 Leute. Torsten erklärte in kurzen Worten das Vorgehen dieser Stunde. An diese Details kann ich mich nicht mehr so genau erinnern.
Ich weiss nur noch dass ich die einzige war die sich auf den Boden legte für die Reise.
Dann gings los.
Torsten induzierte uns in einen Trancezustand. Ich weiss nicht mehr genau ob das nur mit Worten, Trommel, Musik oder mit was sonst noch war. Ich weiss nur dass ich sehr schnell in Trance fiel. Meditation und Trance war ich mich schon gewohnt. Aber dieses mal war anders. Anders als bis anhin.

Ich lag also auf dem Boden und bin abgetaucht in einem Meer von Farben! Alles schimmerte, es war leicht und ich schwebte. Wie ein Astronaut in der Schwerelosigkeit. 
Auf einmal spürte ich Torstens Hände an meinen Füssen. Er hatte gemerkt dass ich abdrifte in andere Dimensionen und er hielt mir die Erdung. Sofort haben sich die Farben verändert. Es war nach wie vor wunderschön. Eine Welt die ich bis dahin nur aus Nachtträumen kannte. Dann wechselte Torsten seine Position an meinen Kopf. Als er mir die Hände auf den Oberkopf legte (eine Technik die ich selbst auch anwende) gings nochmals so richtig ab! Ich geriet in einen Sog! Wie ein Hurrikan! Ich mitten drin! Er löste die Berührung wieder und ich war auf meiner Reise.

Eine Fee führt mich an der Hand. In sehr eiligem Tempo rasen wir mitten in einer langen Baumallee entlang. Ich frage sie was das soll? Wohin sie mich bringt? Immer wieder möchte ich anhalten und mich umsehen. Schauen was da noch ist. Die Fee dementiert heftig und sagt dass keine Zeit mehr ist und wir uns beeilen müssen. Ich spüre heftigen Widerstand. Sie soll mir endlich sagen wohin sie mich bringt! Ich will anhalten, mich losreissen! Doch sie hat eine seltsame Kraft, die jedoch nicht zwingend ist. Wir halten kurz an. Sie spricht mit mir. Geduldig, einfühlsam, bestimmt.
„Es ist doch seit langer  Zeit dein innigster Wunsch aus deinem jetzigen Leben rauszukommen. Raus aus der unglücklichen Situation. Dein eigenes Leben führen.“ 
„Ja klar!“ antworte ich. „Also, dann vertrau mir und lass dich von mir führen! Ich begleite dich damit du sicher da raus kommst und auf keine Irrwege gerätst! Wenn Du willst, dann kannst du jetzt abbrechen und alles beim Alten lassen. Wenn Du deine Chance jedoch wahrhaben willst, dann müssen wir uns jetzt beeilen! Sag mir JETZT was Du willst!“
„Ich will raus!“

In rasendem Tempo geht es weiter. Immer wieder will ich anhalten und die Dinge betrachten die links und rechts des Weges sind. Und jedesmal zerrt die Fee mich weiter. Sie wird ungeduldig und tadelt mich mit den Worten: „Wir müssen uns beeilen! Die Meditation dauert nicht mehr lange und wir müssen am Ziel ankommen bevor sie fertig ist! Es muss vollendet werden! Es ist wichtig!“
Nach langer Reise, angekommen auf einem Berg, die Allee hinter uns, stehe ich auf einem Hügel und schaue runter in ein Tal. Ich sehe ausser einer wunderschönen grünen und blühenden, in voller Fülle stehenden Landschaft gar nichts. „Wo sind wir hier?“ frage ich. Die Fee sagt zu mir dass das mein Ziel ist. Hier bin ich angekommen. Ich verstehe gar nichts. „Wo bin ich angekommen? Was bitte für ein Ziel?“ frage ich abermals. „Du wolltest doch weg! An einen anderen Ort! Hier ist der Ort!“ antwortet sie.
„Und WO sind wir hier?“ frage ich abermals. „An deinem Ziel“ war ihre Antwort…

Auf meine Frage was ich denn hier soll, weils da weder Häuser noch sonst irgend etwas gab ausser Berge, und schönes Land und wundervolle Energie, bekam ich immer wieder nur die Antwort dass das mein Ziel ist, und ich nun angekommen sei. Sie hätte mir geholfen dahin zu kommen.

Dann holt uns Torsten zurück.

Fortsetzung folgt…

 

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Ein Kommentar zu „Die Zukunft zeigt sich uns lange bevor sie eintritt – Teil 1/2

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